Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese
Unser Leseangebot

Klaus Beer

Zwei Welten

Kurz vor dem Mauerbau kommt Klaus Beer mit Frau und Kind in den „goldenen Westen“. Der Autor erzählt von seinen persönlichen Erlebnissen im geteilten Deutschland - in den „Zwei Welten“. Das Buch endet mit der Wiedervereinigung.

Dem Abend näher als dem Morgen

Dem Abend näher als dem Morgen

Hoffmann von Fallersleben

Getreu dem Motto „Man ist so alt wie man sich fühlt“ legt Fallersleben in seinem Gedicht sein Geheimnis des Jungbleibens im Herzen dar. Mit Hilfe der Liebe, die er in seinem Herzen trägt, ist es ihm möglich, sein Alter zu vergessen – als der Gedichtband „Lieder aus Weimar“ erschien war er gerade 60 Jahre alt – und noch „ein Jüngling (…) als Mann“ zu bleiben. Der gefühlsbetonte deutsche Dichter hat seine Herzensjugend unter anderem immer wieder in seinen Gedichten und Liedern für Kinder bewiesen. Die Liebe selbst, die ihn jung hält, findet sich immer wieder in seinen Werken. Vier Jahre nach Erscheinen des Gedichtbandes stirbt unglücklicherweise seine 29-jährige Ehefrau im Kindbett. Von den vier Kindern, die Hoffmann von Fallersleben mit ihr hatte, überlebte nur der Sohn, welcher 1855 in Weimar geboren wurde. Trotz dieser Schicksalsschläge strömen seine Gedichte, so auch das vorliegende, oft einen gewissen Frohsinn und eine unermüdliche Zuversicht aus.

Carolin Eberhardt

Dem Abend näher als dem Morgen

Seh‘ ich die Welt mir heiter an.

Mir macht das Alter keine Sorgen,

weil ich noch jung sein will und kann.

 

Wer wird sich denn an Zeit wohl binden,

wenn Lieb‘ ihm ganz das Herz durchglüht?

Er sucht die Ros‘ und wird sie finden,

und wenn sie auch im Herbste blüht.

 

Das Alter wohnet nur im Herzen,

und wer’s daraus vertreiben kann,

der bleibet jung bei Freud‘ und Schmerzen

und ist ein Jüngling noch als Mann.

 

*****

Gedicht entnommen aus: Fallersleben, August Heinrich Hoffmann von: Lieder aus Weimar, 1856, Hannover: Carl Rümpler, 1856, S. 73.

Vorschaubild: alte-menschen-ehepaar-gemeinsam-616718, Bild von Claudia Peters auf Pixabay.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Königlich Gebet
von Johann Wolfgang von Goethe
MEHR
Wilde Kaninchen vor ihrem Bau
von Carl Heinrich Jäde
MEHR
Vergieb dem Vaterland
von Gotthilf August von Maltitz
MEHR
Weihnachten
von Johann Wolfgang von Goethe
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen