Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese

Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

Unser Leseangebot
Klein Binkelblink

Klein Binkelblink

Carl Heinrich Jäde

Abenteuerliche Geschichte eines Wassertröpfchens

Der Weimarer Kinder- und Jugendbuchautor Carl Heinrich Jäde veröffnentlichte die Abenteuer des kleinen Regentropfens Binkelblink bereits 1890. Die Geschichte ist nur eine aus einer Reihe von Kinderbüchern Jädes, die stets einen belehrenden bzw. lehrhaften Charakter aufweisen. So stellt der Autor in Binkelblink die Zusammenhänge des Wasserkreislaufes in kindgerechter Art und Weise sowie in Reimform dar. Das Buch lebt von den wunderschönen Illustrationen zu den einzelnen Abenteuern. In der Gestalt eines kleinen Kindes begibt der Regentropfen sich auf die Reise seines Lebens. Es folgt ein kurzer Auszug aus dem Buch.

Carolin Eberhardt

Aus der lieben Mutter Erde Schoß

Reißen der Ströme Quellen sich los.

Tief im Gebirge bringt aus dem Stein

Wasser oft nur in Tröpfelein.

Die klettern und springen und fallen ganz munter

An Felsengeklipp und Gestrüpp herunter.

Und dort ist auch mit andern flink

Klein Wassertröpfchen Binkelblink.

 

„Leb wohl, liebe Mutter, ich bin heraus

Und spring‘ in die weite Welt hinaus!

Wie die Tropfen blinken und springen und schallen,

das gefällt den nickenden Blumen allen;

Das freut auf dem Ast Eichhörnlein und Fink –

Ja guckt nur und horcht! Bin Binkelblink!“

 

„Wir Tröpflein bilden gar lustige Wellen,

die über Gräser und Steine hinschnellen.

Wir Tröpflein werden ein munterer Bach

Und laufen den lieblichen Tälern nach.

Guck an, was hat da der Mensch hingetan?

Ein Rad! Hei, lasset die Schaufeln an

Und zerret und schwingt euch und springt, dass es

                                                               Stäubt-

Hei! Binkelblink schon eine Mühle treibt!“

 

Klein Binkelblink ist schon gar weit geschwommen,

sind viel, viel Tropfen zusammengekommen;

Die haben sich nun genannt einen Fluss,

Floß und Kähne tragen muss;

Die haben sich nun einen Strom genannt,

der majestätitsch fließt durchs Land

 

Und wie das Ruder die Wogen schlägt

Und Schifflein und Menschen vorwärts bewegt.

Springt Binkelblink lustig daran in die Luft

Und spreizet die Beinchen stolz und ruft:

„Ihr Menschen, wer trägt und bewegt euch so

                                                               Flink?

Seht! Das bin ich – Klein Blinkelblink!“

 

*****

Textquelle:

entnommen aus: Jäde, Carl Heinrich: Klein Binkelblink: Abenteuerliche Geschichte eines Wassertröpfchens; mit Bildern von Otto Försterling, Glogau: Carl Flemming, 1890.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Rot und Blau
von Ursula Krieger
MEHR
Goethes Faust
von Florian Russi
MEHR
Wie Goethe nach Charlotte suchte
von Johann Peter Eckermann
MEHR
Mach mir ein wenig Lärm
von Felix Mendelssohn Bartholdy
MEHR
Junge Worte in Weimar
von Annika Schmidt und Hanne Ermann
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen