Johann Sebastian Bach (1685 - 1750), einer der Titanen der Musikgeschichte, lebte und wirkte neun Jahre seines Lebens in Weimar. Von 1708 bis 1717 war er Hoforganist, Violinist und Kapellmeister. In dieser Zeit schuf er einige seiner bekanntesten Kirchenkantaten. In Weimar kamen sechs seiner Kinder zur Welt, unter ihnen die Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel, die später selbst bedeutende Musikschaffende wurden.
Als Johann Sebastian Bach Weimar verlassen wollte, um dem Ruf an den fürstlichen Hof von Köthen zu folgen, ließ Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar (1662-1728) ihn verhaften und für vier Wochen inhaftieren, um ihm Gelegenheit zu geben, seinen Plan zu überdenken. Bach hielt jedoch an seinem Umzugsplan fest.
Die von ihm verlassene Stadt hat ihm dennoch ein ehrendes Gedenken bewahrt. Zum 200. Todestag des Komponisten im Jahr 1950 wurde an der Stelle, an der Bachs Wohnhaus gestanden hatte, eine vom Bildhauer Bruno Eyermann (1888-1961) geschaffene Bronzebüste aufgestellt. Zwei Jahre später musste sie einem Bauvorhaben weichen und wurde zunächst in die Schlosskapelle und dann in die Staatliche Kunstsammlung verbracht. 1995 erfolgte die Neuaufstellung auf dem Platz der Demokratie, schräg gegenüber von Bachs ehemaligem Wohnhaus. Dieses Haus ist inzwischen zerstört und abgetragen. Das Grundstück gehört heute zum Areal des berühmten Hotels Elefant.
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Fotos: Rita Dadder