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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Albert Schweitzer in Weimar

Albert Schweitzer in Weimar

Rita Dadder

Wie der Urwalddoktor in der Klassikerstadt zu Ehren kam

Albert-Schweitzer-Denkmal in Weimar
Albert-Schweitzer-Denkmal in Weimar

Auf dem Kegelplatz gegenüber dem Nordflügel des Weimarer Schlosses befindet sich ein beeindruckend schönes Denkmal für den Arzt und Humanisten Albert Schweitzer (1875-1965). Der gebürtige Elsässer war schon zu Lebzeiten eine Legende. Um Menschen aus Afrika medizinisch zu betreuen, verzichtete er auf eine Karriere als Theologe und Musikinterpret in Europa. Begleitet wurde er von seiner ihm treu verbundenen Frau Helene, geb. Breslau.

In dem in der früheren französischen Kolonie und heutigen Republik Gabun gelegenen Ort Lambarene errichtete er mit großem Einsatz und Spenden ein Krankenhaus, in dem die Menschen der Region medizinisch versorgt wurden. Von Patienten und einer zunehmenden weltweiten Anhängerschaft wurde er fast wie ein Heiliger verehrt. In Vorträgen, die ihn in viele Länder führten, mahnte er zum Frieden und zur Mitmenschlichkeit. 1953 wurde er mit dem Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 ausgezeichnet.

Mit der Stadt Weimar hatte er unmittelbar keine Beziehung, jedoch war er als deutschsprachiger Humanist den Weimarer Klassikern eng verbunden. In der ehemaligen DDR stand Schweitzer in hohem Ansehen, weil er Friedensinitiativen unterstützte, die vom dortigen Regime lanciert worden waren. Mit dem früheren DDR-Chef Walter Ulbricht führte er deswegen auch einen Briefwechsel. Im Westen hielt man ihm deshalb politische Naivität vor.

Das Denkmal auf dem Kegelplatz wurde am 1.10.1968 auf Initiative der Ost-CDU errichtet und war damit zugleich das erste Albert-Schweitzer-Denkmal der Welt. Es zeigt nebeneinanderstehend die lebensgroßen Bronzefiguren eines afrikanischen Mädchens, des „Urwalddoktors" mit Tropenhut sowie einer jungen afrikanischen Mutter, die ein Kind auf dem Arm hält. Auf der steinernen Platte zu ihren Füßen sind die Lebensdaten Schweitzers zu lesen:

Albert-Schweitzer-Gedenkstätte im Musäus-Haus
Albert-Schweitzer-Gedenkstätte im Musäus-Haus

ALBERT SCHWEITZER
* 1875 KAYSERSBERG / ELSASS
† 1965 LAMBARENE / REPUBLIK GABUN

Das Denkmal wurde von dem Bildhauer Gerhard Geyer entworfen und von der Leipziger Firma Noack gegossen.

Außer dem Denkmal wurde Albert Schweitzer in Weimar auch ein Haus gewidmet. Das Albert-Schweitzer-Komitee erwarb Anfang der 1980er Jahre das ebenfalls am Kegelplatz gelegene ehemalige Wohnhaus des Märchensammlers und -dichters Johann Carl Musäus (1735-1787) und errichtete dort nach der Sanierung des Gedbäudes eine Albert-Schweitzer-Gedenkstätte. Für den Erhalt der Gedenkstätte wurde 1993 eine Stiftung gegründet.

 * * * * *

Literatur:
- Gitta Maria Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Verlag Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998.
- Friedrich Wilhelm Kantzenbach: Albert Schweitzer. Wirklichkeit und Legende. Verlag Muterschmidt, Göttingen 1969.

Fotos: Rita Dadder

 

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