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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Sowjetischer Friedhof im Schloßpark Belvedere

Sowjetischer Friedhof im Schloßpark Belvedere

Rita Dadder

 

Im Gelände des Parks Belvedere, am Abhang unterhalb des Schlosses, liegt der „Sowjetische Friedhof im Schlosspark Belvedere". Er ist neben der im Ilmpark gelegenen Begräbnisstätte der zweite Sowjetische Friedhof in Weimar. Während im Ilmpark die am Ende des 2. Weltkriegs gefallenen oder an ihren Verwundungen gestorbenen russischen Kriegsteilnehmer beerdigt wurden, diente der Friedhof im Park Belvedere in den Jahren 1946 bis 1975 als Ruhestätte für Angehörige der Besatzungstruppen oder deren Bedienstete. 

Das Gelände wurde schon 1937/38 auf Anweisung des NS- Gauleiters Fritz Sauckel angelegt und war zunächst als Helden-Hain unter Eichen für verdiente Nationalsozialisten gedacht, wurde jedoch kaum genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die sechs dort beerdigten NS-Würdenträger auf den Weimarer Hauptfriedhof umgebettet. Von da an stand der Platz nur noch für russische Verstorbene zur Verfügung.  

Er ist angelegt wie ein Park bzw. Totenhain. Ein zentraler Gedenkstein und um ihn herum schlichte Quader aus Travertingestein markieren Einzel- und Sammelgräber von insgesamt etwa 2000 verstorbenen Militärangehörigen. Dass ungewöhnlich viele von ihnen bereits in jungen Jahren gestorben sind, wird als Hinweis darauf gesehen, dass die sowjetischen Militärmachthaber nicht zimperlich mit Untergebenen umgegangen seien. In jedem Fall ist der Ort eine Stätte der Besinnung auf das friedliche Zusammenleben der Völker.

Für die Erhaltung und Pflege der Gedenkstätte ist die Klassik Stiftung Weimar zuständig. Das Tor, geschmückt mit dem roten Sowjetstern, ist nicht versperrt und der Ehrenfriedhof jederzeit zugänglich.

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Fotos: Rita Dadder

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