Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese
Unser Leseangebot

Carolin Eberhardt

Die Nixe von Weimar

Sind Nixen gut oder böse? So einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. In einer Auswahl von Weimarer Sagen wird die Ilmnixe Erlinde vorgestellt. Unheimlich mutet sie oft an und zugleich wunderschön und bezaubernd. Die Illustrationen wurden von einer 5. Klasse des Goethegymnasiums in einnem literisch-künstlerischen Projekt gestaltet. 

Der Schatz auf der Schanze

Der Schatz auf der Schanze

Der Sagenschatz berichtet, dass ein Wanderer im 19. Jahrhundert auf seinem Weg von Weimar nach Belvedere an einer bewaldeten Höhe vorbeikam, an die sich nördlich ein kleiner Hügel anschloss. An dieser Stelle, die im Volksmund als Schanze bezeichnet wurde, soll laut Überlieferung das Fort Falkenburg gestanden haben.

Eines Tages wanderten einige Mädchen an einem Sommermorgen unbefangen Richtung Belvedere und kamen hier vorüber. Plötzlich entdeckten sie zu ihrem Erstaunen auf der Schanze mitten auf ihrem Weg einen Topf voll glühender Kohlen stehen. Ihre lebhaften Gespräche brachen sofort ab, als sie nun kopfschüttelnd um den Topf schritten. Sie besahen ihn von allen Seiten, trauten sich aber nicht ihn auch nur kurz zu berühren.

Als die Mädchen in Belvedere ankamen, erzählten sie gleich ihrem Vater von dieser eigenartigen Begebenheit. Dieser tadelte sie zur ihrem Verwundern dafür, dass sie nichts von ihren Kleidern auf die Kohlen geworfen hätten. Durch dieses Handeln wären sie in den Besitz eines Schatzes gekommen. Die Mädchen wollten ihr Glück nun daraufhin bei der nächsten Runde an der Schanze vorbei versuchen. Doch ihr Vater erklärte, dass sich diese Gelegenheit nicht nochmal bieten werde, da sie bereits über ihre Begegnung gesprochen hatten. Und wahrhaftig: Die Mädchen sahen den Topf kein weiteres Mal in ihrem Leben wieder.

 

 

*****

Textquelle: 

In Anlehnung an: Richter, J. W. Otto (Hrsg): Deutscher Sagenschatz: I. Abteilung: Sagen des Thüringer Landes, 1. Heft, Eisleben: Verlag von Otto Mähnert, 1877; neu erzählt von Carolin Eberhardt.

 

Bildquellen: 

Vorschaubild: Theodor Hagen Am Schanzengraben, 1919, Urheber: Theodor Hagen via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Schlangenstein
von Adolf Stahr
MEHR
Weimars Sagen
von Bruno Heinrich Eelbo
MEHR
Der eingemauerte Sarg
von Carolin Eberhardt
MEHR
Blutgraben
von Ludwig Bechstein
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen