Mit Skepsis, wie alles was neu und anders ist in unserem Städtchen, beäugten die Weimarer den Neuzugang in ihrer Restaurantlandschaft. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht und was der Weimarer nicht will wird rausgeekelt ... so war‘s schon zu Goethes Zeiten und so ist es noch heute. Wahrscheinlich hat man genau aus diesem Grunde einen äußerst kommunikativen und rührigen Geschäftsführer für diesen Mövenpickstandort gewählt, denn für Weimar, so liebreizend es uns erscheinen mag, braucht man nun mal Nerven wie Drahtseile. Doch es hat sich gelohnt, und das für alle Beteiligten.
Ach ja, apropos „füttern" - Ich bin das beste Beispiel dafür, dass diese Strategie funktioniert! „Cottage-Cheese-Torte" heißt mein ganz persönliches Zauberwort und lässt mich fast jeden 2. Tag hechelnd auf der Mövenpickschen Matte stehen. Man könnte es auch als „klassisches Suchtverhalten" definieren. Der Verzehr dieses Käsekuchens aus dem Hause Mövenpick ist schlicht und ergreifend ein orgiastisches Erlebnis und durch keinen anderen Käsekuchen der Welt zu toppen. Trotz intensiven Wimpernklimperns und aufreizender Haltung am Kaffeetisch ließ sich der Chef bis heute nicht zur Preisgabe des Geheimrezeptes hinreißen ...
Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen, aber, wir erinnern uns, der Weimarer braucht mehr! Ob es an dem stetig wachsenden originellen Veranstaltungsprogramm, den lauschigen Sitzplätzen unter den Arkaden und im Innenhof, dem überaus freundlichen und zuvorkommenden Personal, das einen schon nach kürzester Zeit beim Namen nennt oder ob es an dem „etwas anderen" Ambiente liegt - die Gefahr aus Weimar „vergrault" zu werden scheint gebannt. Die Zahl der Stammgäste wächst, neue kommen hinzu und bleiben.
Und überhaupt: die schönste knallrote Kuh steht nun mal vorm Mövenpick ... na, wenn das nicht Grund genug ist, es zu lieben!
Eure Karla Augusta
P.S.: Und wer sich immer noch wundert warum „Möve" statt „Möwe" und wieso überhaupt der Name „Mövenpick": Eine Möwe, die im Flug einen Happen aufpickt, gibt dem Restaurant seinen Namen, wobei das „w" in Möwe einem „v" weichen musste, da es sich aus Designersicht besser als fliegender Vogel darstellen ließ.
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Im Internet finden Sie das Restaurant Mövenpick unter www.moevenpick-gastronomy.com
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Fotos: Florian Russi