Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese
Unser Leseangebot

+++NEU+++

Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Alexanderhof

Alexanderhof

Jakob Hersel

Treffpunkt der LGBT-Community im Dritten Reich

Heute erinnert das rote Ziegelmauerhaus in der Friedrich-Ebert-Straße 58, verziert mit kunstvollen weißen Ornamenten, Erkern und dunkelblauem Giebeldach, nur noch wenig an seine, wenn auch unbekannte, aber dennoch unrühmliche Vergangenheit zur Zeit des Nationalsozialismus. Der dreigeschossige Alexanderhof, nicht zu verwechseln mit dem Grand Hotel Russischer Hof, welcher bis etwa 1840 selbigen Namen trug, entstammt der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss des Eckhauses befand sich während der Weimarer Republik eine Gaststätte. Jene diente als Treffpunkt der Ortsgruppe des BfM. Der Bund für Menschenrechte wurde 1922 in Berlin gegründet, repräsentierte die Rechte und Interessen der gesamten homosexuellen Bevölkerung im Deutschen Reich und bildete unter anderem eine Ortsgruppe in Weimar. 1933, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, gab es reichsweite Verbote, Schließungen, Auflösungen, sowie Überwachungen ebenjener Gemeinschaften. Schlimmer noch, Mitglieder sahen sich auch in Weimar starker Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Insbesondere der Umgang mit Schwulen verschärfte sich ab 1935 mit der Zuspitzung von Paragraph 175 des Reichsstrafgesetzbuches zunehmend. Dieser bestand bereits während des Kaiserreiches und sanktionierte die „Unzucht zwischen Männern“. Dementsprechend führte das Landgericht Weimar zwischen 1936 und 1937 eine Vielzahl von Prozessen gegen Schwule innerhalb Thüringens, welchen schlimmstenfalls eine Einlieferung in Konzentrationslager drohte.

Zwar sticht der Alexanderhof heute nach wie vor ins Auge, allerdings existiert die Gaststätte heutzutage nicht mehr und bietet stattdessen Platz für einen Orthopäden im Erdgeschoss und Wohnraum in den beiden oberen Etagen.

Adresse:

Friedrich-Ebert-Straße 58

99423 Weimar

 

*****

Textquellen:

Lüttgenau, Rikola-Gunnar (Hrsg.): Gaststätte Alexanderhof; abgerufen von >https://www.weimar-im-ns.de/ort18.php< am 11.07.2022.

Moehl, Karl (Hrsg.): Paragraph 175; abgerufen von >https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/sexuelle-identitaet/paragraph_175/paragraph_175_node.html<  am 11.07.2022.

Bilder: Jakob Hersel, Juli 2022.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Liszt Haus
von Rita Dadder
MEHR
Das Grüne Labor
von Carolin Eberhardt
MEHR
Kasseturm
von Florian Russi
MEHR
Schillerhaus
von Gerhard Klein
MEHR

Alexanderhof

Friedrich-Ebert-Straße 58
99423 Weimar

Detailansicht / Route planen

Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen