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Conrad Schumann

Halle
Momente
Mit Texten von Katrin Rux
Bildband

Halle ist eine Perle, ein Rohdiamant, ein schimmernder Achat – unter den gern einmal verkannten Städten eine der schönsten. Die Saalemetropole ist voller Kultur und Geschichte, und der beständige Wandel, in dem sie sich momentan befindet, zeigt sie zugleich von Licht und Leben erfüllt. Wuchtig und gleichsam filigran sind die Halle-Bilder Conrad Schumanns wie auch die begleitenden »Text-Momente« von Katrin Rux – und sie geben Einblicke in die Stadt Händels und Franckes, die keinen unberührt lassen.

Gasthaus „Scharfe Ecke“

Gasthaus „Scharfe Ecke“

Göran Seyfarth

**** dauerhaft geschlossen ****

Kartoffeln veredelt

Die „Kloß-Marie“
Die „Kloß-Marie“

Es gibt so viele Varianten wie Köche. Unmöglich also, ein einzig wahrhaftes Rezept für Thüringer Klöße zu nennen. In der Regel – so viel lässt sich dann doch sagen – bestehen sie aus zwei Drittel rohen und einem Drittel gekochten Kartoffeln. Die rohen Kartoffeln reibt man und presst die Flüssigkeit aus, die weichgekochten und noch heißen Kartoffeln zerdrückt man zu einem Brei. Dann werden beide Bestandteile zu einem Teig vermengt. Daraus formt man kugelförmige, möglichst glatte Gebilde, arbeitet dabei in die Mitte geröstete Weißbrotwürfel ein.

Die fertigen Klöße ziehen im leicht siedenden Salzwasser und sind gar, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Hier enden die Gemeinsamkeiten, Abwandlungen sind häufig. Im Norden bevorzugt man zum Beispiel festere Klöße, im Süden dagegen dürfen sie auch etwas weicher und flacher sein. Verantwortlich dafür ist der Stärkegehalt, den man durch Beimischung der abgesetzten Stärke aus dem von den geriebenen rohen Kartoffeln ausgepressten Wasser verändert. Klingt alles kompliziert – ist es auch. Sehr gut genießen kann man die Lieblingsbeilage der Thüringer zum Sonntagsbraten in der „Scharfen Ecke“ Weimar.

Dort werden die Klöße noch hausgemacht, das ist nicht selbstverständlich im Zeitalter der Fertig-Kloßmassen. Wenn die „Kloß-Marie“ auf der Straße steht, ist geöffnet und mit ein wenig Glück ist ein Tisch im kleinen, aber gemütlichen Gastraum frei. Die Küche ist traditionell und die Gerichte lassen sich individuell zusammenstellen.

Im November 2022 schloss der langjährige Betreiber der "Scharfen Ecke", Hendrik Thormeier, das Restaurant aus vielschichtigen Gründen, ein Nachfolger war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Sicht. Nun, siebeneinhalb Monate nach dem Aus, steht die typische Kloßmarie wieder vor der Pforte der "Scharfen Ecke" bereit, um Gäste zu empfangen. Das Restaurant wird nun von Jacqueline Zaubitzer weitergeführt, die Wiedereröffnung fand am 3. Juli 2023 statt. Im Vergleich zum vorherigen Angebot wird die Speisekarte ein wenig reduziert, Thüringer Küche steht aber nach wie vor im Vordergrund. 

*****

Textquelle:

Seyfarth, Gören: "Thüringen. Die 99 besonderen Seiten der Region" mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH Halle, 2016 ISBN: 978-3-95462-631-1

Bildquellen:

Fotos von Barbara Gerlach

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