Weimar-Lese

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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Christoph Martin Wieland

Christoph Martin Wieland

Florian Russi

Er prägte Weimar wie wenige andere und wurde doch nie hinreichend gewürdigt. Als gegen Ende des 1. Weltkrieges im Deutschen Reich Metalle knapp wurden und man daran ging, auch eherne Heldenstatuen einzuschmelzen, um daraus Kanonen zu gießen, wurde von den Weimarer Denkmälern seines als einziges ins Auge gefasst.

Wieland lehrte als Professor für Literatur und Philosophie in Jena, bevor die Herzogin Anna Amalia ihn 1772 zum Erzieher ihrer Söhne Carl August und Constantin berief. Er wurde zu einem der wichtigsten Berater und Anreger auch der Mutter und gehörte zu den einflussreichsten Teilnehmern ihrer Tafelrunden.

Ohne Eitelkeit zog Wieland viele Talente nach Weimar, förderte sie und schuf die Basis für deren spätere Bedeutung. Er war ungeheuer produktiv, schrieb, kritisierte, übersetzte, korrespondierte und publizierte. Viel trug er dazu bei, dass Weimar und sein geistiges Leben in ganz Deutschland und auch im Ausland bekannt wurden.

Wieland lebte und wohnte bis zu seinem Tod in Weimar bzw. auf seinem Landgut in dem nahe gelegenen Ort „Oßmannstedt" (heute Wielandgut mit Wieland-Museum und Bildungsstätte). Im Park von Oßmannstedt befindet sich auch seine Grabanlage.

Florian Russi schreibt über Wieland¹:

Ohne ihn hätte es keine Weimarer Klassik gegeben. Der im schwäbischen Oberholzheim (bei Biberach) als Sohn eines Pfarrers geborene Christoph Martin Wieland (1733-1813) war ein herausragender Pädagoge, Kulturhistoriker, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Als Kind im gemäßigten Pietismus erzogen, wurde er im erwachsenen Alter zu einem der führenden „Aufklärer".
Herzogin Anna Amalia berief ihn als Prinzenerzieher an den Weimarer Hof. Wieland führte den Erbprinzen Carl August mit Goethe (...) zusammen und gab den Anstoß für deren lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit.
Auch andere bedeutende Geister wie Johannes Falk (...) und Friedrich Schiller (...) zog Wieland nach Weimar.
Mit der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Teutscher Merkur" beeinflusste er lange Zeit das literarische Meinungsbild im deutschen Sprachraum. Er selbst schrieb Romane (Oberon u. a.), Erzählungen, Gedichte sowie literaturkritische Beiträge und übersetzte die Werke bedeutender Autoren (Horaz, Xenophon, Shakespeare u. a.). Napoleon bewunderte ihn und nannte ihn den „deutschen Voltaire". 


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¹Florian Russi, „Worauf wir stolz sein können" Bertuch Verlag Weimar, 2. Auflage 2005

Bildnachweise:
- Vorschaubild: Wieland-Standbild in Weimar: Rita Dadder
- Porträt Christoph Martin Wieland gemalt von F.K.C. Jagemann (1805)

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