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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Sächsischer Hof

Sächsischer Hof

Florian Russi

Bei Goethes Caterer

 

Dem Besucher von Herderkirche und -platz fällt unwillkürlich ein schmales Gebäude ins Auge, das sich dem Stil der Renaissancezeit zuordnen lässt und tatsächlich schon im Jahr 1429 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heute führt es den Namen „Sächsischer Hof" und ist ein beliebtes Restaurant.

In früheren Zeiten diente es als Wohn- und Arbeitssitz hochkarätiger Herren, Familien und Persönlichkeiten. Als erste Eigentümer wurden Deutschordensritter genannt, deren Nachfolge dann die Grafen von Schwarzburg antraten, die das Haus nutzten, wenn sie dienstlich oder gesellschaftlich in Weimar zu tun hatten. Später bewohnte es der sachsen-weimarische herzogliche Kammerpräsident Karl Alexander von Kalb. Als dessen Gast lebte von November 1775 bis März 1776 Johann Wolfgang von Goethe in dem Haus. Der war auf Einladung des jungen Herzogs Carl August nach Weimar gekommen und nahm nach einigem Zögern dessen Angebot an, in seine Dienste zu treten.

Im Jahr 1810 erwarb der aus Metz stammende Franzose François le Goullon (1757-1839) das Anwesen. Er war Koch am herzoglichen Hof und wollte sich selbständig machen. Dem Haus gab er den Namen „Hotel de Saxe", der später in „Sächsischer Hof" geändert wurde. Le Goullon war ein hoch angesehener Gastwirt, der sich auch als Kochbuchautor einen Namen machte und im Jahr 1821 ein „Kochbuch für die vornehmen Herrschaften" herausbrachte. Es ist belegt, dass er auch Goethe mit Pasteten belieferte und dies mit „untertänigstem Dank" quittierte. Es gab also damals schon eine Art „Catering".

Im Sächsischen Hof wird vor allem thüringisch gekocht. Thüringer Kartoffelklöße, Rostbratwurst, Rostbrätl und Heldrunger Sauerbraten sind neben der kross gebratenen halben Ente die meist nachgefragten Gerichte. Nicht nur Touristen zieht es in den Sächsischen Hof. Bei meinem Besuch hörte ich nicht nur Wiener, bajuwarische und hessische, sondern auch thüringische Dialekte. Dabei ging es in einem Fall darum, den Hauptraum des „Sächsischen Hofs" für eine Familienfeier zu reservieren.

Adresse: Eisfeld 12  99423 Weimar

Telefon: 03643 401384

Öffnungszeiten: täglich 11.00 - 24.00 Uhr (Stand: 14.09.2012)

 

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Fotos: Florian Russi

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