Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese
Unser Leseangebot

Weihnachten

Ein Fest der Familie und des Friedens

Florian Russi, Herbert Kihm (Hg.)

Alle Jahre wieder feiern wir das Weihnachtsfest im Kreise unserer Familie und lassen althergebrachte Traditionen in familiärer Atmosphäre aufleben. Doch wo hat das Fest seinen Ursprung, warum feiern wir Weihnachten und woher stammt der Christbaum?

Das liebevoll gestaltete Heftchen gibt Auskunft hierüber und enthält zudem eine kleine Sammlung der bekanntesten Weihnachtslieder. Des Weiteren Rezepte laden zum Kochen und Backen ein.

Ein junges Lämmchen weiß wie Schnee

Ein junges Lämmchen weiß wie Schnee

Der bekannte Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch ist heute hauptsächlich durch seine Tätigkeit als Verleger in der Weimar in Erinnerung geblieben. Aber auch seine zwölfbändige Reihe „Bertuchs Bilderbuch“ ist heute noch bekannt. Das er selbst allerdings die Dichtkunst für sich entdeckte, sich insbesondere im Genre der Kinderliteratur versuchte, ist hingegen eher unbekannt. Nur wenige seiner Gedichte sind heute frei zugänglich. Die Geschichte des unvorsichtigen Lämmchens, das sich ein Bein bricht, weil es nicht auf die Ermahnung seiner Mutter hören will, ist eine davon. Veröffentlicht wurde das Stück mit elf weiteren seiner Art in der Publikation „Wiegenliederchen: an die kleine Gräfin Caroline“ 1772. Die heute überlieferte Melodie wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch den deutschen Komponisten Johann Friedrich Reichardt ergänzt. Weitere von Bertuchs Kinderdichtungen wurden zudem in „Wiegenliederchen für deutsche Ammen“ im Jahr 1775 veröffentlicht, deren Vertonung durch Ernst Wilhelm Wolf erfolgte.

Carolin Eberhardt

1. Strophe

Ein junges Lämmchen weiß wie Schnee

ging einst mit auf die Weide;

mutwillig sprang es in den Klee

mit ausgelassner Freude.

 

2. Strophe

Hopp, hopp, ging's über Stock und Stein

mit unvorsicht'gen Sprüngen.

„Kind“, rief die Mutter, „Kind, halt ein!

Es möchte dir misslingen!“

 

3. Strophe

Allein das Lämmchen hüpfte fort,

bergauf, berab mit Freuden,

doch endlich musst`s am Hügel dort

für seinen Leichtsinn leiden.

 

4. Strophe

Am Hügel lag ein großer Stein,

den wollt' es überspringen:

Seht da! Es springt und brach ein Bein;

aus war nun Lust und Springen.

 

5. Strophe

Ihr lieben muntern Kinder, schreibt

dies tief in eure Herzen:

Die Freuden, die man übertreibt,

verwandeln sich in Schmerzen.

Notendownload: hier

 

*****

Bilder/Notensatz: Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Lenz ist angekommen
von Christian August Vulpius
MEHR
Ein Lied für Weimar
von Günter von Dreyfuß
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen