Vorrangig erlangte der Weimarer Schriftsteller Christian August Vulpius seinen Erfolg durch den Räuberroman „Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann“. Ganz im Kontrast dazu stellt sich dieses leichte, doch sehr kindgerechte Frühlingsgedicht dar, welches Vulpius in seinem Aufsatz „Frau Venus und ihr Hof im Venusberg . Eine alte Thüringsche Volkssage“ 1811 veröffentlichte. Deklariert wird es an dieser Stelle zwar durch Vulpius als „Volkslied“, vermutet wird allerdings, dass er selbst der Verfasser ist. Vertont wurde das Stück durch den deutschen Komponisten Friedrich Silcher.
Carolin Eberhardt
Der Lenz ist angekommen!
Habt ihr es nicht vernommen?
Es sagen´s euch die Vögelein,
es sagen´s euch die Blümelein:
Der Lenz ist angekommen!
Ihr seht es an den Feldern,
ihr seht es an den Wäldern;
der Kuckuck ruft, der Finke schlägt,
es jubelt, was sich froh bewegt:
Der Lenz ist angekommen!
Hier Blümlein auf der Heide,
dort Schäflein auf der Weide:
Ach seht doch, wie sich alles freut!
Es hat die Welt sich schön verneut:
Der Lenz ist angekommen!
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Vorschaubild: Frühling, 1872, Urheber: Claude Monet via Wikimedia Commens domaine public.
Notensatz: Carolin Eberhardt; © Bertuch Verlag.