Weimar-Lese

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Zu Gast in Weimar

George Eliot; deutsche Übersetzung: Nadine Erler:

Zu Gast in Weimar

George Eliot, die später zu einer der erfolgreichsten englischen Schriftstellerinnen werden würde, begleitete im Sommer 1854 ihren Lebensgefährten George Henry Lewes nach Deutschland, um mit ihm auf den Spuren Goethes zu wandeln. So weilten sie drei Monate in Weimar, deren Eindrücke George Eliot in zwei Essays festhielt.

Erinnerungen an Goethes Weimar

Bernhard Beskow / Übers. Nadine Erler

Erinnerungen an Goethes Weimar

ein Reisebericht aus dem 19. Jahrhundert

1819 gastiert der junge Bernhard Beskow in Weimar. In seinem Reisebericht lässt er den Leser an seinen Erlebnissen teilhaben: Er besucht die hiesige Oper, sitzt zu Mittag an der herzoglichen Tafel, lernt Schillers Witwe kennen. Doch was ihn am nachhaltigsten beeindruckt, ist die Bekanntschaft Goethes. 

In guter Gesellschaft. Weimar immer eine Reise wert

In guter Gesellschaft. Weimar immer eine Reise wert

Tina Romstedt

Im 18. Jahrhundert war es Mode geworden, dass junge Adlige ihre Grand Tour, eine Bildungsreise durch Europa, antraten. Italien, Frankreich aber auch die ein oder andere deutsche Residenzstadt standen auf dem Programm.  Nach der französischen Revolution machten sich zunehmend auch Menschen aus bürgerlichen Kreisen – und nicht bloß die junge Generation – auf den Weg, um die europäischen Kulturstädte mit eigenen Augen zu sehen bzw. die großen Vorbilder der Zeit persönlich aufzusuchen.

Mit der Bindung Wielands, Herders und Goethes hatte Herzogin Anna Amalia es geschafft, das kleine Weimar zum kulturellen Zentrum zu erheben, dessen Name nun weit über seine Landesgrenzen hinaus bekannt war. Vor allem in den letzten Lebensjahren Goethes sowie in den zwei Jahrzehnten nach seinem Tod wird Weimar zu einem Mekka für Literaturliebhaber und Bildungsbürger. Ein neues Verkehrsmittel fördert diese Entwicklung: Weimar erhält 1846 seine Anbindung ans Eisenbahnnetz. Die kostengünstigere, schnellere und bequemere Anreise lockt weitere „Kulturtouristen“, auch aus weiter Ferne. So statten beispielsweise auch William Makepeace Thackeray, George Eliot und George Henry Lewes aus England, oder auch Bernhard Beskow aus Schweden dem kleinen Weimar einen Besuch ab. Manch einer hinterließ der Nachwelt seine Eindrücke in einem Brief oder Reisebericht.

Auch Franz Liszt wirkte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Besuchermagnet. Und auf dem Weg zur Moderne prägten Namen wie Elisabeth Förster-Nietzsche, Harry Graf Kessler und Henry van de Velde den Kulturort, bevor 1919 mit Walter Gropius das Bauhaus Weimar eine neue Prägung verleiht.

Bis heute ist die Stadt an der Ilm eine Stadt der Kultur, egal ob Literatur, bildende Kunst, Architektur, oder Theater, selbst moderne Handwerkskunst in Mode und Design hat manche Boutique zu bieten. Zahlreiche Museen, Parks und Schlösser, das Goethehaus, die Anna-Amalia-Bibliothek, die Aufführungen im Deutschen Nationaltheater aber auch das spätsommerliche Kunstfest locken jährlich drei Millionen Gäste in das klassische Residenzstädtchen. Außerdem ziehen die Hochschule für Musik und die Bauhaus-Universität junge kreative Menschen nach Weimar, die das Stadtbild bereichern und beleben.

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