Das Gedicht stammt aus dem englischsprachigen Raum und wurde von William Shakespeare erdacht. Übersetzt wurde dieses Gedicht durch den Theologen Johann Gottfried Herder (1744-1803). Zu Zeiten der Carl-August-Ära hat Herder das Volksliedgut in seinem Werk Stimmen der Völker in Liedern analysiert, zum Teil übersetzt und für die Nachwelt gesammelt. Seine Definition von Volkslied weicht dabei stark von der heutigen ab. Seine Volkslieder beziehen sich viel mehr auf Gedichte, Verse und Sonette aus dem gesamten europäischen Raum. Die Publikation ist ein schätzenswerter Kulturschatz und ein Erbe der internationalen Musik und Dichtung.
Carolin Eberhardt
Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft:
Hier woll’n wir sitzen und den süßen Schall
Zum Ohre lassen schlüpfen. Sanfte Stille
Und Nacht wird Taste süßer Harmonie.
Sitz, Jessika, sieh, wie die Himmelsflur
Ist eingelegt mit Stücken reichen Goldes!
Da ist kein kleiner Kreis, den du da siehst,
der nicht in seinem Lauf wie’n Engel singt,
Stimmt ein ins Chor der jungen Cherubim.
Die Harmonie ist in den ew’gen Tönen;
Nur wir, so lang dies Nothleid Sterblichkeit
Uns grob einhüllet, können sie nicht hören.
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Bildquellen:
Vorschaubild: Caspar David Friedrich - Zwei Männer in Betrachtung des Mondes (Metropolitan Museum of Art), ca. 1825-1830 via Wikimedia Commons Gemeinfrei; Rahmen mit Engel, 2019 via pixabay CCO; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.
Foto: Shakespeare Denkmal in Weimar: Rita Dadder.
Textquelle:
Herder, Johann Gottfried: Stimmer der Völker in Liedern, 1775-1807, S.77f.