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Hans-Jürgen Malles
Kennst du Friedrich Hölderlin?

Seine Werke gehört neben denen Goethes und Schillers zu den bedeutendsten der deutschen Klassik, auch wenn sein Leben im Wahnsinn endete. Eine Hinführung zum Verständnis von Hölderlins Persönlichkeit und Werk bietet Deutschlehrer Malles hier. Der Leser erhält Einblicke in ein facettenreiches Leben voller Höhen und Tiefen und darf teilhaben an Hölderlins Begeisterung für die Französische Revolution und die griechische Antike. Auch die Liebe zu Susette Gontard soll nicht unerwähnt bleiben.

An die Bäume im Winter

An die Bäume im Winter

Johann Gotffried Herder

Herder interpretiert in dem vorliegenden Gedicht  die kahlen Winteräste der Bäume als ausgestreckte Arme, welche flehende Hilferufe in den Himmel senden. Nicht nur die Bäume erfahren eine Personifizierung, sondern auch der Frühling wird als hilfebringende Gestalt dargestellt. Das Verlangen der Bäume nach dem herannahenden Frühling stellt sich als Spiegelung der Wünsche Herders dar, denn er fragt „ nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück?“. Naheliegend ist, dass an dieser Stelle mit der Sehnsucht Herders nach dem Frühling eine tiefgreifende emotionale Sehnsucht nach der Liebe zu verstehen ist. Die Frage, ob ihm die Sonne wieder zurückkehrt, lässt vermuten, dass er das  Gedicht einem kürzlich erlebten Liebeskummer widmete.

Carolin Eberhardt

 

Guten Bäume, die ihr die starren entblätterten Arme

Reckt zum Himmel und fleht wieder den Frühling herab!

Ach, ihr müsst noch harren, ihr armen Söhne der Erde,

Manche stürmische Nacht, manchen erstarrenden Tag!

Aber dann kommt wieder die Sonne mit grünendem Frühling

Euch; nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück?

Harre geduldig, Herz, und birg in die Wurzel den Saft dir!

Unvermutet vielleicht treibt ihn das Schicksal empor.

 

*****

Bildquelle:

Vorschaubild: Verschneiter Hügel auf dem Inselsberg; Carolin Eberhardt.

Herz im Winter, 2017, Urheber: reichdernatur via Pixabay CCO.

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