Der heutige zentrale Stadtraum Weimars ist der Marktplatz, hier findet das tägliche Leben statt, der Bauernmarkt, der Zwiebelmarkt oder der Weihnachtsmarkt. Er ist der Kommunikationsplatz für Einheimische Touristen, die hier gerne zusammenkommen und die berühmte Thüringer Bratwurst genießen.
Mit ihrer teilweise sehr gut erhaltenen Renaissancearchitektur geht die Bebauung des Platzes auf die Bautätigkeit der Ernestiner im 16. Jahrhundert zurück.
Der Marktplatz lag ursprünglich am heutigen Herderplatz. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1299 entschieden sich die Stadtväter für eine Erweiterung ihrer Stadt und verlagerten den Marktplatz unmittelbar vor das Frauentor. Damals entstand neben dem Cranachhaus auch die 1945 im Bombensturm zerstörte Hofapotheke. Wertvolle Bausubstanz der Renaissance, wie etwa das Hotel „Elephant", wurde im Zuge der „Materialästhetik" der 1930er-Jahre abgerissen.
Auch das Hotel „Erbprinz" (Markt 16) aus dem Jahre 1749 (ehemals auf dem freien Grundstück links vom „Elephant" gelegen) wurde noch vor der Wende 1989 abgerissen. Eine Gedenktafel erinnert an Johann Sebastian Bach (1685-1750), der hier von 1708 bis 1717 lebte; es ist zugleich das Geburtshaus seiner beiden Söhne Wilhelm Friedmann (1710-1784) und Carl Philipp Emanuel (1714-1788).
Auch das alte Rathaus fiel 1837 einer Feuerkatastrophe zum Opfer. Das heutige Rathaus entstand 1838/41 mit Reminiszenzen an den klassizistischen Stil nach Plänen Heinrich Heß (1794-1865).
Adresse:
Markt
99423 Weimar
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Text und Fotos: Gallas, Klaus: "Weimar. Die 99 besonderen Seiten der Stadt" mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH Halle, 2015 ISBN: 978-3-95462-533-8