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Ingrid Annel

Esel Erasmus unterwegs im sagenhaften Erfurt
Geschichten und Sagen über das mittelalterliche Erfurt

Die Erfurter Autorin Ingrid Annel lädt ein in eine sagenhafte Erfurter Welt der Vergangenheit, in der Esel Erasmus Martin Luther trifft und die Zaubereien des Magiers Faust miterlebt.

Lucas Cranachs Grab

Lucas Cranachs Grab

Florian Russi

Ruhestätte auf dem Weimarer Jakobskirchhof

Eine Gruft am Fuß des südlichen Flügels der Jakobskirche beherbergt die sterblichen Reste von Lucas Cranach dem Älteren (um 1475 - 1553). Er war neben Albrecht Dürer der bedeutendste deutsche Renaissance-Maler. Berühmt wurde er auch als Freund, Trauzeuge und Porträtist von Martin Luther. Cranach kam 1552 im Gefolge seines damaligen Dienstherrn Herzog Johann Friedrich der Großmütige nach Weimar. Er wohnte im Haus seiner Tochter Barbara am Marktplatz, dem heutigen Cranachhaus. Schon ein Jahr später starb er und wurde auf dem Jacobsfriedhof bestattet.

Zusammen mit Lucas Cranach ruhen in demselben Grabgewölbe die Gebeine von 34 weiteren Bürgern. Die Grabplatte Cranachs wurde vom Boden aufgerichtet und ebenso wie einige benachbarte Grabplatten in die Kirchenmauer eingelassen. Ihr Schöpfer war der Bildhauer und Baumeister Nicolaus Gromann aus Torgau. Die Platte zeigt das in Stein gehauene Porträt des Künstlers und zu seinen Füßen das Wappen seiner Familie. Die Gruft wurde mit Mutterboden bedeckt und ist mit Efeu überwachsen.

In der lateinischen Umschrift des Grabsteins heißt es (ins deutsche übersetzt): „Der schnellste Maler und Wittenbergs Bürgermeister, der seiner Tugend wegen drei sächsischen Kurfürsten und Herzögen lieb und teuer war." (Nach Meinung von Henze/Schmidt* beruht das Wort celerrimus - der schnellste - allerdings auf einem Schreibfehler in der Ausführung und sollte eigentlich "celeberrimus" - der gefeiertste - heißen.)

Die Grabplatte, die der heutige Besucher sieht, ist eine getreue Kopie der ursprünglichen. Das Original befindet sich in der Stadtkirche Peter und Paul („Herderkirche") links neben dem Altar. Dorthin wurde es 1859 von Kunstfreunden verbracht, um seine wetterbedingte Erosion zu verhindern.  

Im Jahr 2003, zum 450. Todestag des großen Meisters, ließ die Stadt Weimar auf dem Grab eine bronzene Gedenkplatte anbringen, die links abgebildet ist. (Bild bitte anklicken zum Vergrößern)

Lucas Cranach d. Ä. hat zwar nicht lange in Weimar gelebt, aber außer seinem Grab noch weitere wichtige Erinnerungen hinterlassen. Von ihm stammt das bekannte Altarbild „Christus am Kreuz" in der Weimarer Stadtkirche Peter und Paul, heute meist „Herderkirche" genannt Es wurde von seinem Sohn, Lucas Cranach der Jüngere, vollendet und um das Porträt seines Vaters - eingefügt zwischen Luther und Johannes dem Täufer - erweitert. Die Weimarer Kunstsammlung im heutigen Schlossmuseum besitzt 20 seiner Bilder.

 

*****

Literatur:
Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der Jakobskirchhof zu Weimar. Rhino Verlag Ilmenau 2010.*

Fotos: Florian Russi
 

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