An seiner Stelle befand sich bis 1859 der Muschelbrunnen, der heute an der Schwanseestraße anzutreffen ist. Auch er selbst musste von seinem alten Standort auf dem heutigen Wielandplatz weichen. Der Grund für die Brunnenwanderung war, dass der Platz umgestaltet und auf ihm das Denkmal für Wieland aufgestellt wurde.
Gemeinsam ist dem Brunnen am Haus der Frau von Stein und dem Muschelbrunnen, dass beide im Jahr 1847 von Großherzogin Maria Pawlowna der Stadt Weimar zum Geschenk gemacht wurden und damit zu den insgesamt 6 Brunnen gehören, welche die Fürstin gestiftet hat. Erkennbar sind diese Brunnen an den Initialen MP, die in die Gesteine eingemeißelt sind.
Ebenso wie der Muschelbrunnen, dem er in vieler Hinsicht ähnelt, wurde auch der Brunnen am Haus der Frau von Stein von dem Berkaer Steinmetzen Carl Dornberger geschaffen. Er ist aus Sandstein gehauen und besteht aus einem ovalen Becken und einer Brunnensäule. Die Säule ist reich verziert mit Delfinen, Seeblättern und Rohrkolben. Am unteren Ende befindet sich ein Wasserspeier in Form eines fratzenartigen Gesichts. Es soll böse Geister und Menschen davon abhalten, sich des Brunnens zu bemächtigen. Am oberen Ende, über dem Kapitell, bildet eine flache Schale den Abschluss.
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Literatur:
Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998.
Fotos und Fotobearbeitung: Rita Dadder