Als Clara Schumann, ja sogar als junge Mutter, war sie Mitte November 1841 wiederum nach Weimar eingeladen worden. Der Biograph Litzmann teilt mit: „Sie spielte am 21. November in einem Konzert zum Besten des Hofkapellmusikerpensionsfonds, in dessen zweitem Teil Roberts erste Symphonie aufgeführt wurde, und am 25. bei der Großherzogin im Schloß, wobei auch eine Reihe Schumannscher Lieder gesungen wurde und, wie die Symphonie, Freude und Beifall erregte." Weimar war die letzte Station der Kunstreise Clara Wiecks gewesen und wurde nun zur ersten Station der Kunstreisen des Ehepaares! Und das Wichtigste: Liszt war während der Anwesenheit des Paares in Weimar angekommen und mit ihnen zusammengetroffen. Eine Begegnung, die sein Versprechen erwirkt hatte, am 6. Dezember in Leipzig 1841 zu spielen! Liszt löste sein Versprechen ein und spielte sogar noch am 13. Dezember ein eigenes Solo-Konzert. Private Begegnungen im Schumannschen Hause in der Inselstraße führten zu einem Höhepunkt der künstlerischen Kontakte mit ihm.
Zu berichten ist auch über die Schumannsche Reise, die zum Beethovenfest (10.-12.August 1845) nach Bonn führen sollte. Liszt hatte bereits vor Jahren für die Schaffung eines Beethovendenkmals geworben (und Schumann hatte die Franz Liszt gewidmete Phantasie in C-Dur op. 17 dieser Idee geweiht). Am 1.8. hatte Schumann brieflich noch Liszt mitgeteilt, „daß er zum Fest kommen würde", am nächsten Tag wurde der Plan brüsk geändert. Die am 31. Juli von Dresden aus begonnene Reise führte über Weimar. Und zwischen Leipzig und Weimar ereilt ihn ein Schwindelanfall, der die Reise dann von dort über Rudolstadt „in alte bekannte Gegenden" (Erzgebirge) zwangsweise umdisponiert. Clara besucht mit ihm in Weimar den „Park v. Göthe's Sommerhaus", „Klaras Bruder Gustav [Wieck]", der dort Instrumentenbauer ist, hat aber keine Gelegenheit, weitere eigene Erinnerungen aufzufrischen.
Die Tragik um Schumanns Krankheit (1854) und den zu frühen Tod (1856) brachte für Clara Schumann die bittere Konsequenz mit sich, dass sie bereits im September 1854 ihre Konzerttätigkeit wieder aufnehmen musste, weil ihre finanziellen Mittel ausgeschöpft waren. Sie hatte sieben Kinder zu unterhalten und zu erziehen, und musste eine vollkommen neue Zukunft gestalten. Sie spielte zwischen Oktober und Dezember 1854 in Leipzig, Weimar, Frankfurt, Hamburg, Altona, Lübeck, Barmen, Breslau, Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder. Litzmann erfasst es: „Die Bitterkeit des Alleinseins brachte erst Weimar ihr zum vollen Bewußtsein. Trotzdem man es, Liszt und das junge Großherzogpaar an der Spitze, nicht an Aufmerksamkeiten fehlen ließ, trotzdem in ihrem Konzert das Publikum sie enthusiastisch begrüßte und die Manfred-Ouvertüre und die vierte Symphonie Roberts unter Liszts Leitung und das A-Moll-Konzert, von Clara gespielt, freudigem Verständnis begegneten, sie wurde nicht warm." Der inzwischen entstandene innere Abstand zu Liszts Musik, die unüberbrückbare Kluft zwischen ihrem künstlerischen Empfinden und dem seinen beherrschte ihr Denken fortan. Diese wiederum erste Begegnung in einer neuen Lebenssituation mit Weimar war auch ihre letzte dort in einem Konzertleben, das mit einem Gewandhauskonzert in Leipzig am 7.03. 1889 endete. Sie selbst starb 1896.