Weimar-Lese

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Paulus Luther

Sein Leben von ihm selbst aufgeschrieben. Ein wahrhaftiger Roman

Christoph Werner

Ein lesenswerter und informativer historischer Roman, der das Leben Paul Luthers - jüngster Sohn Martin Luthers und seines Zeichens fürstlicher Leibarzt und Alchimist - erzählt.

Martin Luther

Martin Luther

Florian Russi

Der Reformator hielt sich häufig in Weimar auf. Im Jahre 1518 auf seiner Reise nach Augsburg zum Verhör durch den Beauftragten den Papstes, Kardinal Cajetan, machte er hier Station und übernachtete im Franziskanerkloster in der Böttchergasse. In der Schlosskirche predigte er gegen Heuchelei und die (kath.) Lehre, wonach die göttliche Gnade durch Bußakte oder gute Werke erlangt werden könne („Werksgerechtigkeit"). Spätere Weimarbesuche Luthers waren bedingt durch Visitations- und Predigerreisen (u. a. gegen die Bauernaufstände in Thüringen). Unterkunft fand er dabei meist bei Beamten des Fürstenhofes.

In Weimar legte Luther erstmals auch seine Lehre vom Unterschied zwischen geistlichem und weltlichem Reich und vom Gehorsam gegenüber der Obrigkeit dar.

Nach seiner vorzeitigen Abreise vom Schmalkaldischen Bundestag im Jahr 1537, bei dem sich die Vertreter der protestantischen Stände insbesondere mit dem päpstlichen Primat auseinandergesetzt hatten, begab sich Luther in Weimar mehrere Tage in ärztliche Behandlung .Drei Jahre später kümmerte er sich dort um seinen Freund und engsten Mitstreiter Philipp Melanchthon, nachdem dieser ebenfalls schwer erkrankt war.

In beiden Fällen führten die gute medizinische Betreuung, die Aura Weimars und die Gebete Luthers um Heilung zum gesundheitlichen Erfolg.

Folgendes Portrait Luthers zeichnet Florian Russi¹:

Im Jahr 1517 veröffentlichte der damalige Augustinerpater und Philosophieprofessor Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg 95 Thesen gegen Auswüchse des kirchlichen Lebens, u. a. gegen den Ablasshandel. Dies war der Anfang einer Auseinandersetzung mit den kirchlichen Obrigkeiten, dem Papst und dem deutschen Kaiser Karl v. Sie führte zum Bruch Luthers mir der römisch-katholischen Kirche und zum Beginn der Reformation. 1518 verteidigte Luther vor einem Vertreter des Papstes seine Überzeugung (Augsburger Bekenntnis). Später bestritt er öffentlich den Primat des Papstes und die Unfehlbarkeit der Konzilien. 1520 verbrannte er die päpstliche Bulle (Erlass), die ihm den Kirchenbann androhte. Auf einem Reichtag in Worms hielt Luther in Anwesenheit Kaiser Karls v. an seiner Haltung fest („Hier stehe ich, ich kann nicht anders ..."). Nachdem die Reichsacht - sie bedeutete, dass jedermann berechtigt und sogar verpflichtet war, ihn zu töten - über ihn verhängt worden war, ließ ihn der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise zu seinem Schutz auf die Wartburg bringen. Dort übersetzte Luther das Neue Testament. 1522 wurde die Übersetzung erstmals gedruckt und zeigte erhebliche Wirkung. Luther kehrte nach Wittenberg zurück und ordnete die neu entstandene Kirche der Reformation. Er veröffentlichte zwei Katechismen, eine Übersetzung der gesamten Bibel, geistliche Lieder, Bekenntnisschriften und theologische Lehrschriften, die eifrig gelesen wurden und wesentlich zur Entwicklung der deutschen (Hoch-)Sprache beitrugen. In den Mittelpunkt seiner Lehre stellte Luther das im Evangelium zum Ausdruck kommende Wort Gottes und die Rechtfertigung des Menschen gegenüber Gott allein aus dem Glauben heraus. Er bestritt die Rolle der Priester (Kirche) als Vermittler zwischen Gott und den Menschen und stellte an ihre Stelle die unmittelbare Beziehung zwischen Mensch und Gott.

Das lutherische Bekenntnis breitete sich, unterstützt durch den 1440 erfundenen Buchdruck, sehr schnell in Deutschland und anderen Ländern aus. Heute sind im Lutherischen Weltbund Kirchen mit etwa 6o Millionen Gläubigen zusammengefasst.


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¹Florian Russi, „Worauf wir stolz sein können", 2. Auflage, Bertuch Verlag Weimar, 2005

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