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Florian Russi
Erbsensoldaten
Von Zwergen, Zauberern und Krabat. Illustrationen von Marga Lenz

Märchen und Sagen aus der Lausitz - Band 2, 2013, 132 Seiten

Neptun-Brunnen

Neptun-Brunnen

Florian Russi

Prachtstück auf dem Weimarer Marktplatz

Weimar hat etwa 30 Brunnen, von denen die meisten unter Denkmalschutz stehen. Der älteste von ihnen ist der Brunnen vor der Hofapotheke auf dem Marktplatz. Wegen der auf ihm stehenden Figur wird er „Neptunbrunnen" genannt. Neptun war der römische Wasser-und Meeresgott. Er wird, so auch auf dem Brunnen, meistens mit dreigezacktem Speer dargestellt, der Kraft und Stärke symbolisiert.

Am heutigen Standort existierte schon vor langer Zeit ein Ziehbrunnen. Seine erste Erwähnung findet sich im Jahr 1540. Etwa 40 Jahre später wurde er umgestaltet und mit einer Löwenfigur ausgestattet. Von da an wurde er Löwenbrunnen genannt. Die vom Hofbildhauer Martin Gottlieb Klauer geschaffene Neptunfigur wurde 1774 aufgestellt und in den Jahren 1928 und 1971 durch Kopien ersetzt. Die Originalskulptur ist erhalten und befindet sich heute in den Weimarer Kunstsammlungen.

Das achteckige Brunnenbecken besteht aus Berkaer Sandstein. Daraus erhebt sich ein quaderförmiger Sockel aus Elbsandstein. Auf ihm steht der aus Sandstein gehauene Neptun und hält seinen eisernen Dreizack in der rechten Hand. Zu seinen Füßen sitzt ein steinerner kleiner Junge. Er hat seine Hände um einen Delfin gelegt, aus dessen Maul das Wasser ins Brunnenbecken fließt.

Unter der Figurengruppe sind die römischen Worte „Quos ego" in den Sockel gemeißelt. Sie bedeuten: „Euch werd ich" und sind ein Zitat aus dem Versepos „Aeneis" des römischen Dichters Vergil (70-19 v. Chr.). Darin ruft Neptun sie den tobenden Winden entgegen, um sie in ihre Schranke zu verweisen.

Wer vor dem Weimarer Neptunbrunnen steht und sich in die vier Himmelsrichtungen dreht, kann auf die Alte Hofapotheke, das Rathaus, das Hotel Elephant und das Cranachhaus blicken.

 

*****

Literatur:
Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998.

Fotos: Florian Russi 

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