Weimar-Lese

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Der Bettnässer

Der Bettnässer

Russi thematisiert in seinem neuen, einfühlsamen Roman die gesellschaftlichen und psychischen Probleme eines Jungen, dessen Leben von Unsicherheit und Angst geprägt ist.

Martin Gottlieb Klauer

Martin Gottlieb Klauer

Florian Russi

Wer durch Weimar geht, kommt an ihm vorbei. Martin Gottlieb Klauer war von 1773 bis zu seinem Tod Bildhauer am Weimarer Fürstenhof. Herzogin Anna Amalia, die Mutter von „Goethes Herzog" Carl August, berief den gebürtigen Rudolstädter in ihre Residenz. Hier schuf er Werke, die jeder kennt, der sich dem klassischen Weimar verbunden fühlt. Zu den von ihm hinterlassenen Monumenten und Skulpturen gehören der Schlangenstein im Ilmpark, die Neptunfigur auf dem Marktbrunnen, das „Ochsenauge" und die Sphinx im Park an der Ilm, der Mozart-Stein im Tiefurter Park und der Kenotaph, den Anna Amalia zum Gedächtnis an ihren zweiten Sohn Constantin nach dessen Tod im Tiefurter Park errichten ließ.

Klauer (1742 - 1801) hatte beim Rudolstädter Hofbildhauer Karl Adolph Kändler sein Handwerk gelernt. Sehr gefragt waren seine Büsten, die er im neuklassischen Stil „nach dem Leben" anfertigte.

Die Büsten auf dem Gelehrtenplatz sind Kopien von Werken Klauers
Die Büsten auf dem Gelehrtenplatz sind Kopien von Werken Klauers

Von 1781 an wirkte er zusätzlich als Lehrer an der von Carl August eingerichteten Fürstlichen freien Zeichenschule.  In Anna Amalias Auftrag schuf er für den Tiefurter Park Büsten von Wieland, Herder und Goethe, die allerdings nicht mehr erhalten sind. Die steinernen Büsten von Wieland, Herder, Goethe und Schiller rund um den „Gelehrtenplatz" im Schlosspark Belvedere sind Kopien von Figuren Klauers. Viele prominente Weimarer, darunter auch Goethe ließen sich von ihm porträtieren. Klauer war Thüringer von Herkunft und Mundart. Anna Amalia schätzte seine Kunst und förderte ihn. Sie kannte aber auch seine Schwächen. Als sie den Kenotaph für ihren Sohn Constantin in Auftrag gab, entwarf sie selbst den Nachruf und beauftragte den ehemaligen Prinzenerzieher Carl Ludwig von Knebel, ihn in eine Form zu bringen, die Klauer nur noch nach der Vorlage in den Stein zu hauen hatte. Seinen Kenntnissen von Sprache und Schrift misstraute sie offenbar. Klauer nämlich schrieb wie er redete. So fand sich unter seinen Rechnungsbelegen der von ihm verfasste Text: „eine gleine piste vom Geede, 12 Taler"

Das hieß, dass er für zwölf Taler eine kleine Büste von Goethe angefertigt hatte. In der Bildhauerei war er allerdings ein vortrefflicher Meister, an dessen Werken wir nicht vorbeigehen ohne anzuhalten und beeindruckt zu sein.

Werke von Martin Gottlieb Klauer

Brunnenfigur des Neptunbrunnens auf dem Marktplatz in WeimarSchlangenstein im Ilm-ParkOchsenauge und Sphinx im Park an der IlmMozart und die Musen. Stein im Tiefurter PArk Constantin-Kenotaph im Tiefurter Park

 

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Literatur:
- Charlotte Marlo Werner, Goethes Herzogin Anna Amalia, Faust Verlag, Düsseldorf 1996.
- Hannelore Henze / Doris - Annette Schmidt, Der Jakobskirchhof zu Weimar, Rhino Verlag Ilmenau, 2010.
- Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1998.

Fotos:
- Vorschaubild: Grabmal von Martin Gottlieb Klauer auf dem Jakobsfriedhof in Weimar: Florian Russi
- Kopien der von Klauer geschaffenen Büsten auf dem Gelehrtenplatz im Belvedere-Park in Weimar: Florian Russi

- Galerie-Bilder: Das Bild Nr. 3 (Ochsenauge und Sphinx im Park Belvedere) stammt von Anderas Werner, alle anderen Bilder sind von Florian Russi

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