Weimar-Lese

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Weimar-Skizzen
Wunderschöne Ansichten der Klassikerstadt - gezeichnet von Gerhard Klein (3. Aufl. 2010, erschienen im Bertuch Verlag).
Köstliches von der

Köstliches von der "Siebenhäutigen Königin"

Anette Huber-Kemmesies

Neben der berühmten Thüringer Bratwurst, dreht sich Anfang Oktober jeden Jahres in Weimar alles um die Zwiebel. Es wird, seit Mitte des 17. Jahrhunderts zum „Zwiebelmarkt" ausgerufen. Zunächst war er ein reiner Handelsmarkt für allerlei Herbstgemüse, doch entwickelte er sich im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zum Jahrmarkt, bei dem trotz allem anderen Trubel die Zwiebel im Mittelpunkt steht. Auch die Kreativität der Händler wurde durch verschiedenste Umstände immer wieder gefordert und so entwickelten die Weimarer den Zwiebelkuchen. Der Ursprung dieser zwiebeligen Spezialität ist zwar nicht genau geklärt; klar ist aber, dass man den Zwiebelkuchen, gern auch mit Speck verfeinert, schon lange Zeit vor Entstehung des „Zwiebelmarktes" zubereitete. Vornehmlich wurde er dann aber um die Jahrhundertwende (18./19. Jahrhundert) auf dem Marktfest angeboten.

Auch der Speckkuchen, ähnlich zubereitet, fand bald Anklang bei den Händlern und Marktbesuchern. Man muss allerdings nicht auf den Oktober warten, um diesen Weimarer Köstlichkeiten zu erliegen. Sie sind auch ganz einfach zu Hause und zu jeder Jahreszeit zuzubereiten:

Zwiebelkuchen

Man nehme: 300g Weizenmehl, 100g Margarine, 100 - 150g Milch, 25g Hefe, eine Prise Salz und forme einen geschmeidigen Teig, um ihn dann ca. eine Stunde aufgehen zu lassen. Aus 80g Gries, 500g Milch und 5g Salz bereite und koche man einen Brei. Dieses Allerlei lasse man abkühlen um es dann auf dem auf dem ausgerollten Teig zu verteilen. Anschließend schmore man 1kg geschnittene Zwiebeln in 100g Öl und breite sie über dem vorbereiteten Kuchen aus. Der Festigkeit halber verquirle man nun ein Ei mit 50g Milch und begieße alles. Mit Kümmel etwas nachwürzen und bei ca. 180 - 200°C 30 Minuten backen. Alternativ kann die Eimasse auch mit Sahne angerührt werden.

Weimarer Speckkuchen

Der Teig für den Weimarer Speckkuchen ist folgendermaßen zuzubereiten: Man bereite einen Hefeteig in gewohnter Weise aus 850g Mehl, 50g Margarine, 100g Milch, 55g Zucker, 45g Hefe und 15g Salz. Nach seiner Ziehzeit sollte er auf einem Blech - idealer Weise mit den Maßen 40cm × 60cm - ausgerollt werden. Den abkühlten, aus 150g Gries, 750g Milch und einer kleinen Prise Salz Brei auf dem Teig verteilen. 1,7 kg Speck fein würfeln und 5 geschlagene Eier ebenfalls darüber geben. Backen. Fertig. Bei kleineren Blechen sollte die Menge neu berechnet werden.

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Rezepte aus: Wolfgang Schneider: Zwiebelmarkt in Weimar. Sein Werden und Wachsen von den Anfängen bis zur Gegenwart, Weimarer Schriften Heft 23, 1986

 

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