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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Bürgerschulbrunnen

Bürgerschulbrunnen

Rita Dadder

Goldglanz und Patina

Er fällt auf, der goldglänzende Knabe an der Karl-Liebknecht-Straße vor der Musikschule „Ottmar Gerster". Eine Flöte oder ein anderes Musikinstrument würden gut zu der hübschen Brunnenfigur passen, doch hält der Knabe stattdessen ein Buch in der Hand - was schon darauf hindeutet, dass das Gebäude der Musikschule ursprünglich zu einem anderen Zweck erbaut worden ist.

Der von dem Architekten Clemens Wenzelaus Coudray entworfene u-förmige Bau geht wesentlich auf die Initiative Johann Wolfgang von Goethes zurück, der sich dafür einsetzte, dass Weimar eine Volksschule erhalten sollte. Anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Großherzog Carl August im Jahr 1825 wurde die „Bürgerschule" dann eingeweiht. 600 Jungen und Mädchen konnten dort einziehen, um eine allgemeine Schulbildung zu erhalten.

Bei der Eröffnung der Schule zierte zunächst ein hölzerner Pumpbrunnen den Vorplatz. 1858 wurde er durch einen gusseisernen Pumpbrunnen, gegossen nach dem Entwurf des Bauinspektors Carl Georg Kirchner, ersetzt.

Auf einer steinernen quadratischen Grundplatte mit Wasserabfluss erhebt sich eine viereckige, im unteren Teil kräftigere Brunnensäule, an der seitlich ein großer Pumpschwengel angebracht ist. Eine Rosette fungiert als Wasserausfluss. Im Abschluss der sich nach oben verjüngenden Säule trägt ein etwas breiterer Sockel den eingangs erwähnten lesenden Knaben.

Die Figur, ursprünglich ausgeführt als Zinkguss („Knabe mit dem Evangelium" nach dem Katalog einer Berliner Zinkgießerei), wurde im Zuge einer Brunnenrestaurierung 1987 durch eine vergoldete Aluminiumlegierung ersetzt.

Der lesende Knabe in seinem goldglänzenden Gewand passt gut zu der patinagrünen, eher schlichten Brunnensäule. Zum harmonischen Gesamteindruck tragen schließlich auch zwei Rotdornbäume bei, die den Brunnen rechts und links flankieren und das Brunnenensemble vor dem klassizistischen Schulgebäude vervollständigen.

 

*****

Literatur:
Gitta Günther, Wolfram Huschke und Walter Steiner (Hrsg.), Weimar, Lexikon der Stadtgeschichte. Verlag Hermann Böhlau Nachfolger, Weimar 1998.

Fotos: Rita Dadder

 

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Karl-Liebknecht-Straße 1-5
99423 Weimar

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