Weimar-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Weimar-Lese
Unser Leseangebot

Klaus W. Haupt

Die zwei Federn des Johann Winckelmann. Oder: Wer sein Glück erkennt und
nutzt, der ist wert!

Bildhafte Sprache im Kontext von biografischem Hintergrund sowie
gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Anerkennung steht im Mittelpunkt des
Sachbuches.

Gerhard Nasdala

Gerhard Nasdala

Klaus-Werner Haupt

„Wer freudig tut und sich des Getanen freut, ist glücklich."

(Johann Wolfgang von Goethe)

Ich kenne niemanden im Kosmos Weimar, auf den obiges Zitat besser zutrifft als auf Gerhard Nasdala. Ob im Schiller- oder Goethehaus, in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder anderswo - er versteht es, auf seine Zuhörer einzugehen und sie zu begeistern. Dank seiner lebendigen und anschaulichen Vortragsweise zählt Gerhard Nasdala (*1944) zu den gefragtesten Cicerones der Klassikerstadt.
 
Sein beruflicher Werdegang begann als Lehrer, ab 1975 unterrichtete er an der Pädagogischen Hochschule Erfurt. Als diese Bildungseinrichtung 1994 Teil der Universität wurde, lehrte Gerhard Nasdala an der Philosophischen Fakultät/Fachbereich Literaturwissenschaft. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde ein Modellprojekt entwickelt: Angehende Pädagogen sollten im Rahmen einer studienbegleitenden Fortbildung mit den Originalschaupläauml;tzen der Weimarer Klassik und Jenaer Romantik vertraut gemacht werden. Im Jahre 1997 folgte Gerhard Nasdala dem Ruf an die Universität Jena. Dort wirkte er fortan als Literaturwissenschaftler, entwickelte Studienprogramme und publizierte literaturtheoretische Schriften.
 
Besonders faszinieren ihn natürlich die „Dioskuren" Goethe und Schiller, ohne die die Weimarer Klassik undenkbar wäre. Im Jahre 2005 wurden in München auf private Initiative die Weimarer Visionen geboren. Diese jährlich in Weimar stattfindenden FestSpiele des Denkens sind dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Erklärtes Ziel ist eine von Humanität und Toleranz geprägte Gesellschaft - ganz im Sinne der Klassiker. Zu ihrem „spiritus rector" wählten die Gründer Gerhard Nasdala.
 
Am Herzen liegt dem Pädagogen Gerhard Nasdala die Nachhaltigkeit von Studienfahrten. Das im November 2009 gestartete Bildungsprojekt Weimarpedia soll Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, die Wirkungsstätten der Klassiker weitgehend selbstständig zu erschließen. Dazu wurden mit dem Stabsreferat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung Materialien erarbeitet, anhand derer sich die Jugendlichen bereits am Heimatort auf ihren Weimarbesuch vorbereiten können. Doch kein Netbook oder Audioguide kann die Authenzität bieten, die ein erfahrener Cicerone vermittelt. Ich erinnere mich gern an ein Stegreifspiel auf dem Wielandgut Oßmannstedt: Wir schrieben 1772, das Jahr der Berufung Christoph Martin Wielands als Prinzenerzieher. Einige Schüler schlüpften in die Rollen des Weimarer Hofstaates. Der „Kämmerer" sollte entscheiden, wie viel Taler Jahresgehalt er mir als „Prinzenerzieher" zubilligen würde. Glück gehabt - der Schüler nannte eine Summe, mit der man gut leben konnte...
 
Ich kann nur wünschen, dass noch viele neugierige Besucher Weimars in den Genuss solch lebendiger Geschichtsvermittlung kommen. Weiterhin viel Freude am Tun, Gerhard Nasdala !

*****

Foto: Klaus-Werner Haupt 

Werbung
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen