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Frank Meyer

Es war mir ehrlich gesagt völlig egal

 „Ich ging zur Beerdigung. Denn immerhin war ich es ja, der ihn erschlagen hatte.“

Sie schlagen sich so durch — die Jungs in Frank Meyers Geschichten. Dabei lassen sie sich von weiblichen Hosenanzügen beirren, stellen ihre grenzenlose Coolness beim Moped-Trinken unter Beweis und sorgen dafür, dass der Großvater fast die Sportschau verpasst.

Christiane von Goethe, geb. Vulpius

Christiane von Goethe, geb. Vulpius

Hans Bader

Getauft wurde Goethes Frau auf die Namen Johanna Christiana Sophia. Die Nachwelt ändert ihren Namen auf Christiane. Goethes Frau. Sie ist „meine Frau" und die „Geheime Räthin" seit dem 19. Oktober 1806. Aber Christiane und Goethe feiern nach wie vor den 12. Juli 1789, den Beginn ihrer Beziehung.

Am Tag der Hochzeit ist ihr gemeinsamer Sohn sechzehn Jahre alt und dabei, als die Trauung in der Jakobskirche vollzogen wird. Als Goethes Mutter erfährt, dass ihr Sohn Christiane geheiratet hat, freut sie sich sehr und schreibt: „da hast du nach meines Hertzens wunsch gehandelt" und: „Grüße meine Liebe Tochter hertzlich – sage Ihr, daß ich Sie Liebe – schätze – verehre." Sie mag deren „schönes, heroisches – haußhälterisches Betragen" und wünscht „Gott! Erhalte Ihren frohen Mut."

Goethe hat Christiane nicht verlassen, als sie schwanger wurde. Auf Betreiben des Fürstenhofes musste er deswegen das Haus am Frauenplan räumen und an Weimars Rand ziehen. Erst knapp drei Jahre später durfte er wieder zurück.

Christiane, die Liebste, befolgt Goethes Worte: „Sei ein guter Hausschatz und bereite mir eine hübsche Wohnung. Sorge für das Bübchen und behalte mich lieb ... Dafür bin ich auch Dein." Und ein paar Jahre später schreibt er: „Denke, daß ich Dich liebe und daß ich keine andre Sorge habe, als Dir eine unabhängige Existenz zu verschaffen."

Die öffentliche Anerkennung dieser Heirat ist schwierig. Ende des Jahres 1808 schreibt Christiane ihrem Sohn: „... und ich sitze nicht mehr auf meiner alten Bank ... ich sitze in der Loge neben der Schopenhauern, ...", die ihr hilft, sich in die Gesellschaft zu finden, ihr zur Seite steht, damit die Gesellschaft sie akzeptiert. Elisa von der Recke, eine kurländische Schriftstellerin und Bekannte Johanna Schopenhauers meint wohlwollend, doch immer distanziert nach Christianes schwerem Ende, dass „die Goethe ... doch viele guten Seiten" hatte, „daß ich sie nie von andern Böses sprechen hörte" und „ihr anspruchsloser heller ganz natürlicher Verstand" hat „Interesse für unsern Goethe" haben können.

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Literatur:
Günter Jäckel (Hrsg.): Frauen der Goethezeit in ihren Briefen. Verlag der Nation Berlin, 1966
Johanna Schopenhauer: Ihr glücklichen Augen. Jugenderinnerungen, Tagebücher, Briefe. Verlag der Nation Berlin, 1978
Sigrid Damm: Christiane und Goethe. Eine Recherche. Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig, 1999

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